Felder so weit das Auge reicht, eine liebevoll eingerichtete Unterkunft und viele, viele Schafe. . .
Durch unseren kleinen Abstecher nach Norden, in den Krüger Nationalpark, verließen wir etwas unsere geplante Route. Also kehrten wir auf unseren ursprünglichen Weg Richtung Westkap zurück. Wir fuhren über Nelspruit nach Ermelo, eine Stadt in der Provinz Mpumalanga. Hier verbrachten wir eine Nacht auf der „Green Thumb“-Farm von Ilze und Mike, die sich ca. 5km außerhalb der Stadt befindet. Eine plötzlich von der Hauptstraße abgehende Privatstraße führt zu der abgelegenen Farm. Der endlos wirkende Weg, zeigt uns noch einmal die unendliche Weite und Einsamkeit dieser Region.
Weshalb uns die charismatische Ilze auch mit den Worten: „Welcome at the end of the world!“ empfing.
Ilze und Mikes Farm ist noch eher klein, wie wir später erfuhren, aber mit 700 Hektar trotzdem ein nicht zu überblickendes Areal, in dieser hügeligen Einöde. Die beiden leben mit Ihren beiden Söhnen hier draußen, wobei Ihre Söhne im Moment in Kapstadt studieren „dürfen“, falls das Farmer-Leben doch nichts für die beiden ist, wie Mike mir erklärte.
Unsere Unterkunft befand sich in einer sehr liebevoll umgebauten Scheune, mit vielen kleinen Details. Hier fühlten wir uns sofort wohl und bekamen von Ilze noch ein paar Zitronen und einen kleinen Strauß frischer Kräuter aus Ihrem Garten als Willkommens-Geschenk.
Wir schlenderten später noch zu Viert über die Felder rund um unsere Scheune. Und beobachteten, wie zwei Mitarbeiter von Mike eine riesige Herde Schafe zusammen trieben und behutsam zum farmeigenen See begleiteten. Später durften die Kinder noch die unzähligen Kühe auf der Weide begutachteten. Während ich mich mit Mike unterhielt über verschiedene kulinarisch zu verarbeitende Teile des Rinds. Wobei wir irgendwann auch auf die Zunge kamen und Mike sein riesiges Messer aus dem Hüftgurt zog. Und mich fragte, ob ich denn gleich eine für das Abendessen haben möchte… etwas verdutzt, ob er das nun wirklich ernst meinte, lehnte ich ab.
Den Abend verbrachten wir an einem kleinen Feuer vor unserer Unterkunft. Hier draußen, ohne die Stadtlichter, merkte man es nochmals deutlicher, in Südafrika gibt es weder am Morgen, noch am Abend eine wirklich Dämmerung. Es ist hell und innerhalb von Minuten ist es stockdunkel (hier um 18:00 Uhr) oder umgekehrt. Wie die meisten Südafrikaner in ländlichen Gegenden gehen wir nun auch mit den Kindern zusammen gegen 20.00 Uhr ins Bett und stehen morgens um 05:30 Uhr wieder auf.