Direkt am Strand aufwachen, Motorroller fahren, Stand Up paddeln und die Stinkfrucht Durian

Nach einer Woche packten wir etwas wehmütig unsere Rucksäcke und verließen Koh Kood Richtung Koh Phangan mit der Fähre nach Laem Sok um von dort aus mit dem Bus circa sechs Stunden nach Lat Krabang, ein Bezirk in der östlichen Vorstadt Bangkoks zu fahren.

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Die Busfahrt war wie immer bisher sehr entspannt. Die Busse hier in Thailand, zumindest die etwas besseren, haben bequeme Sitze, ausreichend Beinfreiheit und es gibt immer Getränke und kleine Snacks. Die Mädels machen mittlerweile 6 Stunden Fahrten schon ohne Probleme. 

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Lustig sind auch die Busbahnhöfe in der Nähe der Häfen, hier buhlen die verschiedenen Food-Stände um die Gunst der Touristen. Damit man sich an Ihrem Stand noch für die langen Busfahrten stärkt. Wir hatten uns recht spät entschieden noch etwas zu bestellen und als wir schon in den Bus einsteigen mussten, hechtete der Besitzer der Garküche noch in den Bus und überreichte Steffi Ihren „Green Curry Rice“… hier wird es auch nicht so genau genommen, mit „Nicht Essen“ im Bus…

Auf dem Weg nach Koh Phangan

Als wir ankamen wurden wir einfach eine U-Bahn Haltestelle vor dem Suvarnabhumi International Airport abgesetzt. Zumindest fühlte es sich so an, da es hier keine wirkliche Bus-Station gibt und wir mit unserem Gepäck um neun Uhr Abends auf dem Bordstein einer Umgehungsstraße des Flughafens standen.

Wir hatten bisher oft Schwierigkeiten mit den Kofferräumen der thailändischen Taxen, da unsere großen Rucksäcke meist nicht reinpassten und somit Steffi und die Kids das restliche Gepäck auf den Schoß nehmen mussten. Der erstbeste Taxifahrer, den wir heran winkten hatte eine eher unkonventionelle Lösung seinen Kofferraum zu verschliessen… in Form eines pinkfarbenen Stricks, somit passten diesmal auch unsere Rucksäcke mit halb offener Kofferraumklappe rein 🙂 

Da wir uns gegen den Nachtzug entschieden hatten und für einen Morgenflug nach Surat Thani, verbrachten wir noch eine Nacht in einem Hotel nahe des Flughafens.

Das Hotel ( ich weiß schon gar nicht mehr wie es hieß ) war sehr einfach, aber für die eine Nacht völlig ausreichend. Leider öffneten Zoe und Lilith irgendwann den Kühlschrank, um nachzusehen welche Limonaden am Start sind und ein unangenehmer Geruch machte sich in dem kleinen Zimmer breit… der an Käsefüsse und trockenen Schweiß erinnerte. Auch trotz großzügigem Lüften bekamen wir diesen Geruch nicht mehr raus… die Nacht erinnerte mich ein bisschen an die Grundausbildung bei der Bundeswehr… zumindest was den Duft angeht.

Surat Thani

Am nächsten Morgen wurden wir um 05.30 Uhr von einem Sammeltaxi abgeholt und zum Airport gebracht. Nach einem kleinen Frühstück bestiegen wir unsere Maschine Richtung Surat Thani, der Hauptstadt der Provinz Surat Thani zu der auch die Insel Koh Phangan gehört… unserem Reisziel.

Beim kurzen Frühstück am Flughafen lernten wir die „Durian“ kennen, bei uns auch gerne etwas abfällig „Stink-Frucht“ genannt. Ich kannte die fußballgroße, stachelige Frucht schon, hatte sie aber noch nie probiert. Steffi bestellte sich einen, laut Speisekarte, „Sticky Rice with coconut“, angereichert war der süße Reis aber mit etwas Durian-Creme… nach zwei Löffeln schob Steffi die Schüssel mit verzerrtem Gesicht von sich weg… „Iiihh, dass schmeckt so, wie es gestern im Zimmer gerochen hat!“

Erst in Koh Phangan zählten wir eins und eins zusammen, als ich zum ersten Mal etwas Durian von unserem Obststand mitbrachte. Und wir die Reste auf der Terrasse stehen ließen und unser Bungalow plus ein großer Radius herum, von diesem „Duft“ eingenebelt war. Hier in Südostasien wird sie auch die Königin der Tropenfrüchte genannt und sehr geschätzt für Ihren Geschmack…die Thailänder haben ein fast schon erotisches Verhältnis zu dieser Frucht und saugen und schlecken das Fruchtfleisch aus Ihrer festen Hülle. Ich finde das schleimige Fruchtfleisch schmeckt auch nicht wirklich besser als es riecht. Angekommen an dem Mini-Flughafen in Surat Thani wurden wir per Bus zum Pier gebracht und setzen mit einer Speedboat-Fähre nach Koh Phangan über.

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Koh Phangan

Die Insel ist vor allem für Ihre Fullmoon-Partys bekannt, rund um dieses Ereignis hat sich eine große Party-Industrie entwickelt, die hauptsächlich trinkfeste Feier-Touris anlockt. Aber man würde dieser Perle im Golf von Thailand unrecht tun sie darauf zu reduzieren. Hier schon einmal vorweg… Koh Phangan hat soviel zu bieten und ist ein Fleckchen Erde das in Teilen wirklich ans Paradies erinnert. Auf beiden Seiten der Insel gibt es Strände die malerisch nicht sein könnten. Und auf der Insel gibt es eine Mischung aus aufgeschlossenen einheimischen Thais und zugezogenen „locals“ die der Insel einen Vibe verleihen, der in Teilen an Berlin erinnert. Schon alleine wegen der vielen veganen Restaurants, den Yoga-Retreats im Nordwesten der Insel rund um Sri Thanu, aber auch die vielen leckeren Garküchen überall auf der Insel, das trubelige Thongsala mit dem Phantip Food Market und dem Saturday Walking Street Market und durch das abwechslungsreiche Nachtleben abseits der Half- und Fullmoon-Parties. Das alles macht Koh Phangan gerade zur europäischen Winterzeit zu einem Place to be…

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Mit der Fähre auf die Insel

Die Fahrt mit der Fähre war etwas turbulent, da es heftig anfing zu regnen und ein ordentlicher Wind blies. Auf der Strecke vom Hafen zu unserer Unterkunft in Haad Yao an der Ostküste der Insel bemerkten wir das es hier, zu dieser Zeit, deutlich feuchter und regnerischer ist, als in Koh Chang oder Koh Kood. Auf dieser Seite des Golfes reicht die Regenzeit bis weit in den Dezember.

Unsere Unterkunft – Ibiza Bungalows

Unsere Bleibe für die nächsten vier Wochen waren die „Ibiza Bungalows“… ein toller Tip von unseren Freunden Alex und Chai ( mit Cholena und Juno ) aus Berlin.

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Chai hatte hier einige Jahre gearbeitet und auch Alex kennengelernt, bevor sie nach Berlin  zogen… Lieben Gruß und nochmal herzlichen Dank an Euch beide für diese tolle Empfehlung!

Die ganze Anlage wirkte von Anfang an sympathisch „kruschtelig“ und alternativ, im Gegensatz zu den sonstigen Unterkünften. Wir fühlten uns hier sofort unheimlich wohl und seit Beginn unserer Reise hatten wir hier das wohl „heimelichste“ Gefühl von allen unseren vielen Unterkünften.

Auch Lerd und Beo, die Besitzer und Ihr cooles, immer fröhlich freundliches Personal steckten uns quasi an mit Ihrer „Ge-chillt-heit“ 🙂

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Leben direkt am Strand

Unser Bungalow lag direkt ( ! ) am Strand mit einer großen Terrasse, von der aus wir einen tollen Blick hatten und man auch, wenn man im Bungalow war, immer nah am Geschehen war. Wobei die ersten zwei, drei Wochen der Strand und die Umgebung noch ziemlich leer waren und man den Strand oft fast für sich alleine hatte.

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Die ersten Tage waren Zoe und Lilith noch etwas nörgelig, aber wir alle haben während der Reise bemerkt, dass wir immer etwas Zeit benötigen, um uns an eine neue Umgebung zu gewöhnen.

Unser Alltag auf Koh Phangan

Um so schöner war nun auch das Gefühl vier Wochen hier an einem Ort zu bleiben. Endlich konnten wir uns etwas häuslich einrichten. Unser Bungalow bekam ein weihnachtliches Upgrade in Form von selbst gebastelter Weihnachtsdekoration, einem Adventskranz aus leeren Kokosnussschalen, einer Lichterkette und einigen sonstigen Gimmicks.

Und wir konnten nun unserem Alltag eine feste Struktur verpassen. Morgens meditierten Steffi und ich abwechselnd auf der Terrasse und genossen dabei die Ruhe und Stille am Haad Yao Beach. Wir machten täglich unser Sport-Workout und unsere Spanisch-Lessons und nachmittags war dann Spaßzeit mit den Kids. Wir buddelten, spielten, schnorchelten, machte „Stand Up Paddel-Ausflüge“ in die benachbarten Buchten, ließen uns im kristallklaren Wasser treiben und hörten uns die Hippie-Geschichten vom „alten Haad Yao von vor 20 Jahren“ von Rolf an, der gerne rauchend im knietiefen Wasser saß und „seinen Beach“ beobachtete.

Bald mieteten wir uns auch zwei Roller, um mobiler zu sein und die Insel zu erkunden. Steffi wollte erstmal etwas alleine üben, daher nahm ich die Mädels auf den Roller. Zoe hinten und Lilith vorne stehend. Wir übten dann auch immer sehr leidenschaftlich das Kurven fahren. „So jetzt alle nach rechts lehnen…“ *der Roller fängt an unruhig zu wackeln* „Lilith nach rechts…“ Lilith hüpfend auf dem Roller nach links gebeugt: „Ach so, ist das links?“… Aber mit der Zeit wurden wir beim zu Dritt fahren recht routiniert und fingen an verschiedene Garküchen, kleine Läden und Obst- und Fruchtshake Stände zu entdecken. 

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Die beliebteste Pizzeria der Insel – „Locco’s PizzaBar“

Ziemlich schnell wurden wir auch aufmerksam auf die immer volle, aber sehr kleine Pizzeria „Loccos“… grundsätzlich bin ich, beziehungsweise wir, immer eher dafür, dass zu essen was in einer Region zur typischen Länderküche zählt. Nach nun aber schon fast zwei Monaten in Thailand, hatten wir alle auch mal wieder richtig Bock auf Pizza… Susi, eine waschechte Italienerin und Ihr portugiesischer Mann Pedro, lebten lange auf St. Pauli und arbeiteten dort in einigen Bars. Die beiden haben hier dann vor einigen Jahren diese kleine schnuckelige Pizzeria eröffnet. Nach den Weihnachtsfeiertagen zogen sie dann auf die andere Straßenseite in Ihre neue größere Location. Da ihr ursprünglicher Laden jeden Abend aus allen Nähten platzte. Susi zählt zu der Art Mensch, die einen Raum mit Ihrer puren Anwesenheit mit Wärme und guter Laune ausfüllen. Bei unserem ersten Besuch war Zoe aus irgendeinem Grund stinksauer, stand wutentbrannt auf und wollte gerade weglaufen, als Susi sie mit ihrer unnachahmlichen Art und einem „Überraschungsei-Spielzeug“ in kürzester Zeit beruhigte… mit Spielzeug aus einem Überraschungs-Ei… das würde bei uns nie funktionieren. Zoe hatte ab jetzt einen neuen Lieblingsladen auf Koh Phangan.

Nach einer Woche lernten wir Moritz und Marie aus Hamburg, mit Ihrer einjährigen Tochter Alma, kennen. Wir verstanden uns alle auf Anhieb, auch die Mädels hatten große Freude daran auf ihre „kleine Schwester“ Alma aufzupassen… Lustigerweise sind wir uns schon vor einigen Wochen begegnet. Und zwar auf der Taxifahrt vom Fährhafen zu unserer Unterkunft in Koh Kood… 

Abends gingen wir oft mit Moritz, Marie und Alma essen, entweder „um die Ecke“ an einem der vielen schönen Plätze direkt am Strand oder zu einem der beiden Food-Märkte in Thongsala, der größten Ortschaft auf Koh Phangan. Wir genossen die gemeinsamen Zeit mit Ihnen sehr und merkten wie sehr uns der Austausch mit Erwachsenen gefehlt hat.

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