20. Dezember, Ibiza Bungalows, Haad Yao, Koh Phangan, direkt am Strand 🙂
Heute gibt es einen kleinen Zwischenbericht, da sich die Ereignisse hier überschlagen…
Vorgestern mussten wir etwas überraschend unseren geliebten Bungalow direkt am Strand verlassen. Wir kamen gerade von einer kleinen Roller-und Einkaufstour zurück, als uns Lerd, der Besitzer des Resorts abfing und etwas schinant zu uns sagte: „Sorry there was a small mistake from us… the new guests arrive today, not at the 30th… is it possible that you leave the bungalow… äh, äh, … now?“
Man muss hierzu sagen, dass wir den Kontakt von unseren Freunden, Alex und Chai aus Berlin, vermittelt bekommen haben und sehr dankbar waren, dass Lerd und seine Frau uns spontan so einen tollen Bungalow für vier Wochen angeboten haben.
Etwas irritiert und traurig packten wir unsere Sachen und zogen einen Bungalow weiter. Zoe machte aus Ihrer Traurigkeit keinen Hehl und ließ alle wissen, dass sie das hier extrem doof fand, indem sie wie ein Rumpelstilzchen im Resort auf und ab stapfte und vor sich hin schimpfte. Unser neuer Bungalow wurde vorher von unserem lieb gewonnenen Nachbarn Rolf bewohnt. Ein „vermeintlicher“ Alt-Hippie der hier seit drei Jahren sein zu Hause gefunden hat und schon seit 26 Jahren regelmäßig hier nach Haad Yao kommt. Und sagen wir es mal so, hier am Strand von Koh Phangan seinem entspannten Lebensstil dröhnt, äh fröhnt…
Steffi`s erste Worte waren auch: „Hier kann ich nicht bleiben, dass riecht ja wie Morgens in einem Club!“ So ganz unrecht hatte sie nicht, mich erinnerte der Geruch aber eher an so eine „Schultheiss-Eckkneipe“ in Moabit… Morgens um 07.30 Uhr.
Mit ein bisschen Duftspray und unser selbstgebastelten Weihnachtsdeko machten wir es uns aber dann doch gemütlich.
Wir hatten unser Gute Nacht-Ritual schon hinter uns und die Lichter aus, als es mal wieder heftig anfing zu regnen ( wie es oft der Fall ist, ist ja schließlich Regenzeit ). Das hörte man immer vor allem an dem lauten Prasseln des Regens auf das Blechdach des Bungalows, was sich bei richtig starkem Regen anhört, als würde jeden Moment das Dach einkrachen. Dieses Mal war es aber noch heftiger als sonst… zu dem ohrenbetäubenden Lärm des Regens, kam noch ein unheimlich tiefes Donnern und Blitze, die sogar unser mit Vorhängen verdunkeltes Zimmer erleuchteten…
Das ganze Resort stand nach kürzester Zeit knietief unter Wasser
Nach kurzer Zeit sagte Steffi: „Was ist denn jetzt noch da draußen los?“ Und öffnete den Vorhang. Mit Taschenlampen im Mund bewaffnet versuchte das Ibiza-Personal, knietief im Wasser stehend, alle nicht festgemachten Teile (Surfbretter, Blumentöpfe, etc.) in Sicherheit zu bringen. Da sich innerhalb kürzester Zeit vor den Appartements durch den Monsun-Regen ein reißender Fluß gebildet hat.
Wir müssen schlagartig unseren Bungalow verlassen
Bird, einer der charmanten Barmitarbeiter vom Ibiza, leuchtete mit seiner Taschenlampe abwechselnd auf die Wassermassen die unaufhaltsam unter dem ersten Bungalow durchrasten und auf unsere Gesichter.
Steffi und ich packten unsere wichtigsten Sachen zusammen und waren nun auch wirklich verunsichert, was hier noch passieren würde. Da wir schließlich die Geschichten vom letzten Jahr kannten, als die ganze Insel nach tagelangem Regen evakuiert wurde. Unsere Unsicherheit spiegelte sich natürlich in doppeltem Maße bei Zoe wieder, die einen mit aufgerissenen Augen ansah und fragte: „Papa, was passiert hier, stürzt unser Bungalow ein?“ Lilith verkoch sich unter ihrer Bettdecke und war ganz stumm, was bei ihr immer ein Ausdruck von Angst ist. Mit den wichtigsten Sachen im Rucksack und den Kindern im Schlafanzug auf dem Arm verließen wir unseren Bungalow und stampften durch die Wassermassen. Jetzt hörte es auf zu Regnen und man merkte nun auch die Abgeklärtheit der Thais mit solch einer Situation, da sie sich kurz anschauten und beschlossen ins Bett zu gehen und sich das Ganze Morgen anzuschauen. Wir kamen für diese Nacht in einem leerstehenden Bungalow unter. Die Kids waren noch recht aufgeregt und nach einigen Beruhigungs-Geschichten schliefen wir irgendwann ein.
Am nächsten Morgen war nichts mehr vom Wasser zu sehen, aber hier zeigte sich welche Kraft die Natur hat. Über den ganzen Strand verteilt waren riesige natürliche Flußdepots, an den Stellen an denen sich die Wassermassen ihren Weg gebahnt haben.
Der komplette Unterbau des benachbarten ( und von uns bis vorgestern bewohnten ) Bungalows war weggespült und die riesige Wurzel eines großen Baumes frei gelegt. Die Pfosten, auf denen der Bungalow steht, sind soweit in den Boden eingesackt, dass der Bungalow nun ein richtige Schräglage hat und durch das Gewicht die vordere Wand mehrere große Risse hat. Lerd der Besitzer nahm es aber mit Fassung und sagte am nächsten Morgen: „Now it`s a lot of work… but that`s life!“
Unter unseren neuen Bungalow wurde einfach etwas Zement gegossen… zur Sicherheit… ob das wohl die richtige Maßnahme ist? 🤔
Party im Seaboard Resort
Abends waren wir noch kurz im benachbarten „Seaboard Resort“ mit den Kids bei einer Party tanzen, die ging natürlich noch viel länger als wir Vier durchhielten. Weshalb auch diese Nacht etwas unruhig verlief, diesmal nicht durch das Unwetter, sondern durch die wummernden Elektro-Beats direkt vor unserem Bungalow. Tja, so sehen im Moment unsere Tage hier aus… aber wir fühlen uns hier pudelwohl.
Stay tuned… die Tage folgen die neuen Berichte.
Liebe Grüße Lilith, Zoe, Steffi und Max