Strände wie in einer Raffaelo Werbung, Sonnenuntergänge wie auf einer Postkarte und leider auch viel Plastikmüll

Thailand ist das Land des Lächelns. Tatsächlich wird man fast überall freundlich angelächelt und automatisch gehen auch die eigenen Mundwinkel nach oben… latent hat man aber oft das Gefühl… ok… ich glaube sie verstehen überhaupt nicht, was ich meine. Doch man wird hier oft eines Besseren belehrt. Wie der äußerst reibungslose Ablauf unserer Überfahrt zur Nachbarinsel Koh Kood zeigte. 

Die Dame an einem der vielen „Rent a Bike“-„Diving Tour“-„Bustour Bangkok“-„Tour to Island XY“-„Get your ticket to Fullmoon-Party“- Shops, sagte gefühlt zu allem „yes, yes, ohh…. yes“ und checkte währenddessen immer wieder irgendetwas auf Ihrem Smartphone. Wirklich sicher, ob das alles auch so klappt, war man sich nicht, als man Ihren Stand verließ.

Doch an unserem Reisetag… mit punktgenauer Abholung durch das Taxi am Resort, das Übersetzen mit dem „Speed Katamaran“ und anschließendem Shuttle zu den Taxiständen… war alles minutengenau durchgetacktet. Keine Verspätung, keine planloses Umherlaufen mit vollem Gepäck, hier klappte wirklich alles… Schienen-Ersatzverkehr bei den Berliner Verkehrsbetrieben ist weitaus chaotischer…

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Während der Fährfahrt sah man am Horizont Kambodscha und wir fuhren an traumhaften, quasi unbewohnten Inseln vorbei, die nicht nur Zoe und Lilith an die Geschichte von Robinson Crusoe erinnerten.

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Unserer Unterkunft auf Koh Kood

Wir stellten uns eine verwunschene, idyllische, vielleicht auch geheimnisvolle kleine Insel vor. Angekommen an der Anlegestelle Koh Kood`s, empfingen uns aber dicht gedrängt hunderte Reisende, die auf Ihre Fähre warteten. Die hiesige Stimmung erinnerte eher an die Einlasskontrolle zu einem Konzert in der Columbiahalle als an ein romantisches Ankommen auf einer einsamen Insel.  

Nach der Taxifahrt zum Resort machte sich in unserem Gesicht aber sofort ein Grinsen breit, die kleine Bucht, mit dem schneeweißen Sand, dem türkis-blauen Wasser und den Kokosnuss-Palmen hätte auch die Kulisse für einen Raffaelo-Werbespot sein können.

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Das Suanya Resort war für die nächsten sieben Tage unser zu Hause, auch hier waren wir gefühlt die einzigen Gäste. Wir wurden etwas unkonventionell, aber sehr liebevoll empfangen. Ich dachte erst… und bitte entschuldigt, ich möchte nicht bewertend sein… „Was macht den hier diese Jugend-Clique?“. Die zwei Jungs mit Ihren Havaiana-FlipFlops, FC Liverpool Trikot und „Scarface T-Shirt“ wirkten zumindest auf den ersten Blick nicht wie das Personal. Ebenso die zwei jungen Damen mit Ihren gefakten Louis Vuitton Handtaschen, die hinter der Rezeption in Ihren Smartphones versunken waren. 

In den nächsten sechs Tagen entwickelte sich aber fast so etwas wie eine Vertrautheit zwischen uns und dem Personal, dass lag aber sich auch daran das wir fast die einzigen Gäste waren und uns so gut wie nie aus dem Resort bewegten. Da es um das Resort herum auch so gut wie nichts gab.

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Ein kleiner Supermarkt, der ein paar Badehosen hatte, Wasser, Cola, Bier und Chips. Eine kleine Garküchen, bei welcher ich uns Mittags oft einen extrem köstlichen Mangosalat holte. Ansonsten hatten wir Mittags oft die typischen Thai-Nudelsuppen im Becher, da wir unser Essens-Budget etwas herunterschrauben mussten, weil das Essen im Resort doch verhältnismäßig teuer war. Dafür gab es ein „a la carte“ Frühstück für einen Pauschalpreis. Für Steffi war hier nicht wirklich etwas dabei und so blieb sie Morgens meist nur bei frischem Obst. Dafür hauten die Kids und ich umso mehr rein, schon mit dem Hintergedanken, dass es Mittags „nur“ die Nudelsuppe gibt. 

Das sah dann meist so aus: „Please two Pancake…äh… two Omelette with bacon…and…“ Zoe: „Und mit Käse Papa!!!“ „and with cheese…and one Rice Soup…yes spicy“ Lilith: „Und diesen süßen Toast!!!“ „and one portion of French Toast, kobkun-krab“. Unser Tisch sah nach dem Frühstück eher nach einem großen Familienfest aus, als nach einer Person plus zwei Kinder. Wir liebten es 🙂

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urlaubsfeelingAuf Koh Kood vertieften wir unseren Entspannungs-Modus sogar nochmals. Von unserem Bungalow aus konnte man direkt auf den malerischen Strand sehen, somit konnten sich die Kinder hier auch komplett frei bewegen.

Es gab einen kleinen Spielplatz unter Kokospalmen kurz bevor der saftig grüne Rasen in schneeweißen Sandstrand überging.

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Das Paradies und der Plastikmüll

Ein perfektes Strandparadies… leider etwas getrübt durch den teilweise riesigen schwimmenden Plastikmüll-Teppich. Irgendwie müssen hier die Strömungen extrem ungünstig verlaufen und dadurch den ganzen Plastikmüll in diese kleine Bucht hier spülen. Die Kinder und ich liehen uns jeden Morgen vom Resort-Personal zwei Kescher und sammelten den angeschwemmten Müll ein.

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Und fischten alles Mögliche aus dem Meer… leere Zahnpastatuben, Wasserflaschen, Plastiktüten und Becher in allen Formen und Farben und sonstige nicht mehr zu identifizierende Plastikteile.

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Hier fragt man sich wirklich, wie kommt all der Müll ins Meer, dass sind doch nicht „nur“ achtlos ins Meer geworfene Artikel vom Strand aus oder von Schiffen. Das sieht eher nach vorsätzlicher Müllentsorgung im Meer aus und das im großen Stil. Nach unserer täglichen Aufräumaktion, dauerte es keine Stunde und die Bucht war wieder komplett voller Müll. 

Man liest ja wirklich viel über das Plastikproblem in den Ozeanen und die riesigen Müllstrudel und ist auch bei jedem Zeitungsartikel oder Post geschockt über die Ausmaße … klickt solche Sachen nach kurzer Betroffenheit aber schnell wieder weg. Wenn man aber selbst durch einen Plastikmüll-Teppich schwimmen muss und nach einem erfrischenden Eintauchen ins Meer wieder hoch kommt und eine leere „Lays“-Chipstüte im Mund hat… denkt man nochmal anders darüber. Wir haben über diese Thematik und auch im ganz Allgemein über Umweltverschmutzung mit den Kindern gesprochen und beschlossen hier definitiv aktiver zu werden. Damit solche Naturkulissen nicht bald komplett unter einer Mülldecke versinken.

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Entspannungsmodus

Zusätzlich zu unserem Alltags-Programm haben wir in Koh Kood auch angefangen zu Meditieren. Mal alleine im Bungalow, während der andere mit den Kids bastelte oder Schulaufgaben machte oder oftmals auch Frühmorgens alleine am Strand.

Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal angehe… und nach anfänglichen Schwierigkeiten… bemerkten wir, dass wenn man regelmäßig meditiert, beziehungsweise sich täglich eine kurze „persönliche“ Auszeit nimmt, mit allem entspannter ist, vor allem bei den täglichen Situationen mit den Kindern.

Den 1. Dezember verbrachten wir hier auf Koh Kood und hängten unseren Adventskalender provisorisch an eine rosa Wäscheleine. Da wir nicht so viel Gepäck mitschleppen wollten und uns auch eher besondere Momente zu Viert schenken wollten, verzichteten wir komplett auf Süßigkeiten und kleine Geschenke. Jeder durfte auf sechs Zettel eine Aktivität schreiben, die er sich in nächster Zeit wünscht. Diese wurden dann gefaltete und weihnachtlich bemalt. Um es schonmal vorweg zu nehmen, die Activities reichten von Schnitzeljagd, Schnorcheln. Stand Up Paddeln, Hindernisparcours bis hin zu einfach mal Pizza und Eis essen gehen.

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Wir hatten hier eine wirklich ruhige und entspannte Woche, wobei wir auch bemerkten, dass es gar nicht so einfach ist nichts zu tun. Am nächsten Morgen hieß es zurück nach Bangkok und dann nach Koh Phangan…

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