Die Kolonialstadt im Süden Perus heißt übersetzt „der Nabel der Welt“ und ist wahrscheinlich die bekannteste Stadt Perus.
Wenn man sich schon an die Höhe gewöhnt hat, kommt man hier an und fühlt sich sofort wohl… Cusco ist irgendwie perfekt. Aber eben auch so anders, als die meisten Städte vom Rest des Landes. Doch die kulturelle Wichtigkeit und die Schönheit der Hauptstadt der gleichnamigen Region im Andenhochland machen Cusco auch zu dem touristischen HotSpot zusammen mit dem Machu Picchu…
Machu Picchu – Und warum wir nicht hingefahren sind…
Die lange verborgene und nicht entdeckte Inkastadt MachuPicchu liegt circa 100 Kilometer von Cusco entfernt. Und ist DAS Ziel für alle Perureisenden. Auch bei uns stand eigentlich fest, dass wir uns das neue Weltwunder ansehen werden. Doch wie ich schon oft hier geschrieben habe, sind unsere Kinder nicht gerade die passioniertesten Wanderer und Laufwunder, weshalb für uns die Wanderung an den Gleisen hoch nach Aguas Calientes ( Machu Picchu Dorf ) nicht in Frage kam. Also planten wir die Fahrt mit dem Zug ( Peru-Rail oder Inca-Rail ) und dann weiter mit dem Bus bis zum MachuPicchu. Inklusive des Eintritts hätte das Ganze für uns zu Viert mehr als 500 US$ gekostet, was wir erst gar nicht glauben konnte. Doch nach weiterer Recherche war klar… das kostet es eben für Touristen, für Peruaner ist die Zugfahrt deutlich günstiger, was auch verständlich ist, aber für uns auch der Grund war… uns gegen den MachuPicchu zu entscheiden. Bestimmt ist es ein tolles Erlebnis und über eine Million Besucher pro Jahr bestätigen das auch, doch uns war es das einfach nicht wert. Das ist natürlich nur unsere exklusive Meinung… daher habe ich ( eigentlich unglaublich für einen Reiseblog über u.a. Peru ) keine Bilder vom MachuPicchu…
Boleto Turistico
Doch es gibt so viele weitere zahlreiche interessante, imposante und tolle Inka-Stätten anzuschauen, dass wir am Ende nicht das Gefühl hatten, etwas verpasst zu haben. Sehr zu empfehlen ist hierfür das Boleto Turistico, mit dem man den Eintritt zu sechzehn Sehenswürdigkeiten im Heiligen Tal und in Cusco erhält. Unter anderem die Salzterrassen Maras, Moray, die Ruinen von Sacsayhuaman und Qenqo in Cusco, den Ruinen von Pisac und Chinchero im Heiligen Tal, verschiedenen Museen und vielem mehr.
Mit knapp 130 Soles ( circa 35€ ) ist es auch nicht ganz so billig, aber definitiv sein Geld wert. Wer nicht ganz so viel Zeit mitbringt, es gibt auch noch eine abgespeckt Variante.
Ruinen von Chinchero
Auf dem Weg nach Cusco ( aus dem Heiligen Tal kommend ) machten wir noch Halt bei den Ruinen von Chinchero. Auch dieser Eintritt ist in dem Boleto Turistico enthalten. Die freie Fläche mit Blick auf das Bergpanorama und die Grundmauern, der ehemaligen Sommerresidenz der Inka-Herrscher ist ein faszinierender Ort. Danach kann man noch etwas über den Vorplatz der spanischen Kolonialkirche schlendern, mit den vielen Ständen an denen die peruanischen Frauen verschiedene bunt gemusterte Textilien verkaufen. Zum Abschluss der Tour aßen wir noch einen superleckeren heißen „choclo con queso“.
Eigentlich lieben die Mädels solche großen Grünflächen und dazu noch viele Treppen zum rumrennen, aber durch die dünne Luft hier oben, kamen auch Zoe und Lilith ziemlich schnell aus der Puste…
Anschließend fuhren wir weiter nach Cusco zu unserer Unterkunft dem Hostal Tierra Madre im Altstadt-Viertel San Blas mit seinen engen und steilen Gassen…
Unsere Unterkunft – Hostal Tierra Madre
Das Hostel liegt in einer ruhigen kleinen Gasse, direkt neben dem Hauptplatz des Viertels San Blas mit der Iglesias de San Blas, an dem es viele kleine Cafés und leckere Restaurants gibt. Unser Zimmer war im dritten Stockwerk, mit großen Panoramafenstern mit Blick über die ganze Stadt. Hier war es nachts auch sehr kalt, doch Morgens schien durch die Dachverglasung immer schon wärmend die Sonne in unser Zimmer… herrlich. Nur zehn Minuten zu Fuß von unserem Hostel lag der Plaza de Armas.
Plaza de Armas
Der Mittelpunkt von Cusco und zu Inka-Zeiten der bedeutendste Platz des ganzes Reiches, auf dem zeremonielle Ereignisse stattfanden. Heute wird der Platz von den drei Kirchen, Compañía de Jesús, der Kathedrale Iglesia El Triunfo, Iglesia Jesús y Maria und den Arkadengängen, mit den vielen Restaurants und Geschäften umrahmt. Früher hieß der Platz „Huacaypata“ und war zweimal so groß wie heute. An die Inka-Zeit erinnert hier noch der Brunnen mit der Statue des Inka Herrscher „Pachacutec“. Der Plaza de Armas ist auch der zentrale Platz für die Einheimischen und Touristen in Cusco.
Auch sitzt man hier genauso toll, wie in Arequipa, beim Sonnenuntergang mit einem eiskalten Pisco-Sour in der Hand 🙂
Am zweiten Tag machten wir uns zu Fuß zu der Inka-Festung Sacsayhuaman auf, die etwas oberhalb von Cusco liegt. An diesem Tag war es aber wirklich heiß und der Anstieg war zusammen mit der dünnen Höhenluft, vor allem für die Mädels, etwas anstrengend.
Nach einem Foto mit den Baby-Lamas, machten sie es sich anschließend im Schatten bequem, während Steffi und ich die Ruinen erkundeten.
Ruinen von Sacsayhuaman
Sacsayhuaman ist eine beeindruckende Ruine aus riesigen Mauern, mit imposanten Steinen… bei denen man sich fragt, wie haben die Inkas diese Monster-Steine vor 500 Jahren hier oben so akkurat aufeinander gestapelt? Von den Ruinen aus hatten wir eine fantastischen Blick über ganz Cusco inklusive der Berggipfel am Horizont. Wer möchte, kann noch die nahe liegende Cristo Blanco Statue besuchen.
Ein toller Tip zum Essen ist das Restaurants Organika und das Restaurant Yaku die wir mehr als einmal besucht haben :-)… aber in Cusco gibt es allgemein eine große und abwechslungsreiche Auswahl an guten Restaurants. An unserem vorletzten Tag in Cusco besuchten wir noch das Schokoladen Museum und den Coricancha – den Sonnentempel der Inkas.
Schokoladen Museum
Im ChocoMuseo in der Calle Garcilaso erfuhren wir alles über die Herstellung von Schokolade. Von der Kakaobohne bis zu den ausgefallenen Sorten wie Salzkaramell oder Coca, die man hier im Shop kaufen kann.
Danach konnten Zoe und Lilith exakt darüber referieren, was der genaue Unterschied von dunkler und weißer Schokolade ist… und welche wichtige Eigenschaft die Temperatur beim Schmelzen der Schokolade spielt.
Coricancha – der Sonnentempel
Der Coricancha ist das lebendige Beispiel für die Verschmelzung der Inka-Kultur mit der europäischen Architektur der spanischen Eroberer. Denn die spanische Kirche wurde auf die Grundmauern des ehemaligen „Templo del Sol“, dem Sonnentempel der Inka gebaut. Für einen kleine Eintritt ( leider nicht im Boleto Turistico enthalten ) haben wir mit den Kids die Kirche, die übrig gebliebenen Inka-Mauern mit den riesigen Steinen, sowie den schön angelegten Garten besichtigt.
Adios Peru
Damit waren unsere Tage in Cusco und auch in Peru vorbei. Am folgenden Morgen ging es über Puno und den Titicacasee weiter nach Bolivien.
Nach fast sechs Wochen Peru… dem trubeligen Treiben in den Straßen von Trujillo, der Weltmetropole Lima, den entspannten Tagen in Arequipa, in der Hitze von Ica, während unserem nachhaltigem Aufenthalt im Heiligen Tal und der beeindruckenden Inka-Hauptstadt Cusco… waren wir einfach nur verliebt in Peru. In das angenehme Klima, die tollen Landschaften, das fantastische Essen und die aufgeschlossenen und positiven Menschen. Peru… wir kommen auf jeden Fall wieder. Muchas gracias y hasta luego !!!
😀
dem Fazit kann ich mich nur anschließen! vielen Dank für die tollen Berichte!
Kein Problem… gerne 🙂