Lima
Nach einem herzlichen und emotionalen Abschied von Mery, Carlos und Aurelio stiegen wir etwas traurig, aber vor allem auch dankbar für die schöne Zeit hier, in den doppelstöckigen Bus von Cruz del Sur. Trotz der zehn Stunden war die Fahrt von Trujillo nach Lima mal wieder recht entspannt und angenehm. Wir erreichten die Stadtgrenze auch planmäßig, doch die zu diesem Zeitpunkt herrschende Rush-Hour in und rund um Lima bescherte uns zwei weitere Stunden im Bus, bis wir den Busbahnhof tatsächlich erreichten.
Wenn man durch Peru reist, kommt man an Lima nicht vorbei oder zwangsläufig immer wieder dorthin. Lima ist eines der Drehkreuze für Reisen durch Südamerika. So richtig bereit für eine weitere Weltmetrople waren wir eigentlich noch nicht. Aber die beeindruckende Steilküste an der Costa Verde, das entspannte Hippie-Viertel Barranco und vor allem das superleckere Essen überall machen es einem doch recht einfach sich hier schnell wohl zu fühlen.
Die Hauptstadt Perus ist mit über acht Millionen Einwohnern ( mit Callao leben im gesamten Ballungsgebiet über 10,5 Millionen Menschen ) das bedeutendste Wirtschafts- aber auch Kulturzentrum des ganzen Landes. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Einwohnerzahl extrem angestiegen. Wobei fast zwei Drittel der Bevölkerung in den Armenvierteln rund um die Stadt an den Hängen wohnt.
Miraflores
Vom Busbahnhof aus ging es weiter mit dem Taxi ins Casa de Baraybar, ein kleines nettes Hotel, mit geräumigen Zimmern in einer ruhigen Gegend von Miraflores. Für uns ein perfekter Ort gewesen, um nach einer langen Busfahrt erstmal anzukommen. Steffi und Lilith testeten gleich mal die Betten und schliefen sofort ein. Zoe und ich erkundeten derweil die Gegend und genossen noch ein leckeres Abendessen um die Ecke.
Miraflores ist einer von über vierzig Stadtbezirken in Lima und git als einer der reichsten Teile der Stadt. Außerdem ist er das moderne Pardon zu dem historischen Stadtzentrum, malerisch gelegen an der Pazifikküste.
Parque del Amor
Sehr schön ist hier der toll angelegte Park „Parque del Amor“ entlang der beeindruckenden Steilküste. Mit vielen Spielplätzen für die Kinder und immer mit einem fantastischen Postkarten-Panorama. Spielplätze gibt es an der Promenade tatsächlich mehr als Sand an den schmalen Küstenstreifen… natürlich testeten Zoe und Lilith jeden einzelnen. Die vielen Fahrradwege laden geradewegs dazu ein, sich ein Rad auszuleihen. Wir erkundeten auch an einem Nachmittag so die komplette Küstenpromenade. Die Mädels waren hellauf begeistert, endlich mal wieder Fahrrad zu fahren. Wer nicht Rad fahren möchte, kann sich auch einen der vielen E-Scooter ausleihen, die überall in Miraflores zu finden sind.
Parque Kennedy
Das inoffizielle Zentrum und einer der beliebtesten Plätze in Miraflores ist der „Parque Kennedy“. Rundherum gibt es viele Cafés, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Nicht zu übersehen sind die unzähligen Katzen, die den Platz quasi besiedeln und hier zu Hause sind. Sie bestimmen das Bild des Parque Kennedy und dafür ist der Park unter anderem auch bekannt geworden.
Zoe und Lilith waren hier nicht weg zu bekommen…. am liebsten hätten sie alle Katzen gerne mitgenommen.
Restaurant Punto Azul
Wir mussten zwar etwas anstehen, aber super lecker gegessen haben wir im „Punto Azul“… die vielleicht beste Cevicheria in Lima. Sehr modern, aber gemütlich maritim eingerichtet, um mit einem Pico Sour auch noch gerne länger hier zu verweilen. Für die Kids gibt es zum Warten auch eine große Auswahl an Buntstiften und Ausmalbildern. Hier haben wir auch zum ersten Mal die bekannten peruanischen Nachspeisen, wie „Mazamorra morada“ und „Tres leches“ probiert.
Barranco
Einen schönen Tag verbrachten wir noch im Künstler- und Szeneviertel Barranco, südlich von Miraflores. Um in unserer kurzen Zeit in Lima und mit unseren kulturfaulen Kindern, zumindest noch ein bisschen von der Stadt zu entdecken.
Hier findet man viele Galerien, kleine urige Kneipen, schöne Cafés und hat den vielleicht besten Blick über die Steilküste.
Ein schöner Ort zum Stöbern und Verweilen ist das Dédalo, dort gibt es tolle handgemachte Souvenirs und im Innenhof ist ein gemütliches Cafe. Wem Miraflores etwas zu schick und spießig ist, ist in Barranco gut aufgehoben… sozusagen eher das Kreuzberg von Lima…
Nach einem längeren Streifzug durchs Viertel, dem Besuch eines kleinen Hinterhof-Flohmarktes und dem schlendern durch die vielen kleinen Shops in den Straßen Barrancos… besuchten wir noch das beliebteste Restaurant des ganzen Stadtbezirks.
Restaurant Canta Rana
Fantastisches Ceviche und Meeresfrüchte in urigem Ambiente, umgeben von Einheimischen bekommt man im Restaurant Canta Rana. Hier saßen wir an einem kleinen Holztisch umgeben von Fahnen verschiedenster südamerikanischer Fußballclubs und es herrschte ein trubeliges Durcheinander. Mit etwas unruhigen und lauten Kindern am Tisch, fällt man hier nicht auf. Zur Mittagspause kehren hier viele Einheimische ein und unterhalten sich lautstark über Gott und die Welt. Auch hier muss man eventuell draußen anstehen, wenn man zu spät dran ist.
Nach vier aufregenden Tagen in der Metropole Lima waren wir aber auch wieder bereit für etwas mehr Ruhe. Durch das Großstadtflair ist man zwar wie berauscht, es belebt einen und man wird unternehmungslustig… ( immer dann haben wir auch etwas Heimweh nach Berlin ) Doch gleichzeitig sind die Tage auch oft anstrengend und man fällt Abends platt und ausgebrannt ins Bett. Vor allem die Mädels liegen wie nach einem Marathon Abends im Hotel Bett und studieren das peruanische TV im Hotelzimmer.
Unsere Reise führte uns wieder raus aus dem Ballungsraum Lima, die Panamericana entlang Richtung Süden. In die Wüstenstadt Ica…
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