Ärger beim Immigration Office, jeden Tag kochen für 16 Personen, die besten Äpfel überhaupt und viel, viel Spaß
Um 5.30 Uhr holte uns das Taxi an unserem Appartement in der Botany Road ab. Dementsprechend müde hingen die Kids auf dem Rücksitz und schauten mit verschlafenen Augen aus den Autofenstern aufs morgendliche Treiben in den Straßen von Sydney. Steffi und ich unterhielten uns sehr nett mit dem Taxifahrer, der eigentlich High School Lehrer ist und sich mit dem Taxifahren ein bisschen was dazu verdient. Er erzählte von dem auch in Australien etwas eingerosteten Schulsystem, dass seiner Meinung nach, dringend eine Reform benötigen würde, die zuständigen Behörden sich aber kaum bewegen würden.
Mit dem Airbus A380 von Sydney nach Christchurch
Der doppelstöckige Airbus A380 der Emirates Airline brachte uns sehr komfortabel und ruhig innerhalb von drei Stunden an den Airport Christchurch. Wie immer lief unsere Routine ab… Handgepäck im Flieger zusammen suchen, bloß nichts vergessen, Geld abheben am ATM, SIM Karte kaufen… die trägen Kids zum Gepäckband schleifen… und vorher noch kurz zur Passkontrolle… aber hier lief es diesmal etwas anders als sonst.
Unsere erste Bleibe in Neuseeland
Vorweg: unsere erste Bleibe in Neuseeland war eine 10-köpfige (!) Familie in Oamaru, etwas südlich von Christchurch, die wir über die Internet-Plattform „workaway“ ergatterten. Man arbeitet ein paar Stunden pro Tag und bekommt dafür eine kostenlose Unterkunft. Soweit so gut, nur benötigt man dafür offiziell eine Arbeitsgenehmigung in Neuseeland. Und da wir hier nicht wirklich nachgedacht haben und mal wieder zu ehrlich waren, lief es so ab:
Leichte Probleme beim Immigration Office
Die Dame vom Immigration Office: „Hello welcome in New Zealand… your Arrival Card and passport, please.“ ( Auf der Arrival Card muss mein seinen Aufenthaltsort, bzw. seine Adresse in Neuseeland eintragen. ) „Oh, is this the address of a hotel or an apartment?“
Wir: „Oh no, this is a family, we help them a little bit.“
Immigration Office: „You help? How? You know the family?“
Wir: „Äh no… we don`t know them… we…“
Die Dame vom Immigration Office holte eine andere Dame dazu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Diese Dame bat uns dann mitzukommen und vor einer verschlossenen Tür zu warten. Steffi und ich versuchten so leise wie möglich uns zu unterhalten: „Mist, warum haben wir das jetzt gesagt?“
Nach ein paar Minuten kam ein netter Herr zu uns und zeigte mir seine unzähligen Ausweise und stellte sich als Matthew vor… „Matthew, you can say Matt!“ Auf meinen Reisepass schauend, sagte er zu mir: „Max..imilian, can i say Max? Please follow me… the kids and your wife can stay here.“
Wir gingen in einen komplett kahlen Raum mit einem Tisch, zwei Stühlen und einer Kamera. Als Matt dann das Gespräch noch damit beginnt: „Max… what do you think is a Tourist Visa?“, merkte ich das es jetzt wirklich ernst ist. Ich erzähle ihm von unserer Reise und musste alle Länder aufzählen, die wir schon bereist haben und vorhaben zu bereisen. Ich zeigte ihm alle Buchungen, von Mietwägen und Campervans in Neuseeland. Zum Schluss musste ich ihm noch einen Nachweis unserer finanziellen Situation geben. Danach durfte ich wieder draußen warten.
Kurz darauf kam Matt wieder raus und gab uns unsere Reisepässe mit dem Hinweis, dass wir eine einmalige Verwarnung ausgesprochen bekommen. Und ihm versichern müssen, für die Unterkunft etwas zu bezahlen und nicht in Neuseeland zu arbeiten.
Erleichtert schlichen wir zur Gepäckausgabe…
Olivia und Ihre liebe zehnköpfige Familie
Erst gegen Abend erreichten wir Oamaru, beziehungsweise Weston ein kleiner Ort etwas außerhalb und wurden sehr herzlich von Olivia, Aaron und ihren acht Kindern begrüßt.
Wir blieben für sieben Tage bei Olivia und ihrer Familie und hatten eine Menge Spaß. Olivia praktiziert mit Ihren Kids Home-Schooling, sprich es ist von frühmorgens bis spätabends immer volles Haus.
Die Mädels hatten endlich wieder andere Kinder zum spielen, Fahrräder, Roller und ein Trampolin im Garten. Wir machten mit Olivia und ihren Kids einen kleinen Ausflug ins benachbarte Timaru oder spielten zusammen Abends Kartenspiele. Wir kümmerten uns immer um das Mittag- und Abendessen, für fast 13 Leute schon fast immer ein kleiner Catering-Auftrag ;-).
Außerdem „halfen“ wir beim Sauber machen und der Kinderbetreuung, diese Aufgaben teilten wir uns mit Mizuki, einer netten jungen Dame aus Japan, die auch über die Plattform „workaway“ bei Olivia wohnte.
The Blue Penguin Colony
An unserem vorletzten Tag schauten wir uns „nur“ zu Viert noch das alte Hafenviertel von Oamaru an, sowie die Bucht der „Blue Penguin Colony“. Bis in die 70er Jahre war Oamaru eine der finanzstärksten Städte Neuseeland, die Schließung des Hafens traf die Stadt aber sehr hart. Doch Oamaru war eine der ersten Städte Neuseeland, die es verstand ihre historische Architektur touristisch zu vermarkten und der historische Hafen ist so zu einem beliebten Touristen-Ziel geworden.
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns nach dem Frühstück von Olivia, Aaron, Kheida, Ahnique, Tyeisha, Lakiea, Tariq, Priyah, Xavier and Emmett… 🙂
Die strahlenblauen Seen – der Lake Tekapo und der Lake Pukaki
Von Oamaru aus fuhren wir Richtung Lake Tekapo in der Region Canterbury, der 95qkm große Gletschersee ist der größte auf der Südinsel. Das Panorama dieses strahlend blauen Sees mit dem Mount Cook im Hintergrund könnte man aus allen Perspektiven sofort auf eine Postkarte drucken. Nicht weniger beeindruckend, vielleicht sogar noch cooler, war der Lake Pukaki.
Die strahlend blaue Farbe erhalten die beiden Seen durch den Zufluss von Gletscherwasser, beziehungsweise den Abrieb des Gletscheruntergrundes.
Christchurch und unser Motorhome für die nächsten Wochen
Am Nachmittag fuhren wieder zurück nach Christchurch, wo wir in einem der vielen, sehr gehobenen Hostels übernachteten mitten in Christchurch Central. Die Stimmung in der Stadt war etwas gedrückt, durch den schlimmen Terroranschlag eine Woche zuvor.
Mit knapp 350.000 Einwohnern ist Christchurch die größte Stadt der Südinsel, doch noch heute sieht man die verheerenden Folgen des schweren Erdbebens vom 22. Februar 2011, als hier 185 Menschen ums Leben kamen. Die komplette Innenstadt besteht immer noch aus einer riesigen Baustelle.
In der Nähe des Christchurch Airport verluden wir unsere Rucksäcke von unserem kleinen Toyota in unser 4-Personen Motorhome, mit zwei Doppelbetten, einer geräumigen Küche und eigenem Bad… unser zweites Camper-Abenteuer konnte beginnen.
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